Krisenmanagement

Vorsorge im Falle eines (Strom)-Blackouts

Die EU und auch Deutschland bereitet sich angesichts des Kriegs in der Ukraine und der Energiekrise auf mögliche Stromausfälle und andere Notlagen innerhalb der Europäischen Union vor. Ob es tatsächlich zu einem Blackout in Deutschland kommen wird, lässt sich nicht voraussagen. Unterschiedliche Experten bewerten die Lage anders.

Wie ist die Lage in Deutschland?
Die Stromversorgung in Deutschland zählt europaweit zu den sichersten. Bei uns treten vergleichsweise selten Stromausfälle auf. Haushalte müssen im Jahr durchschnittlich nur wenige Minuten auf Strom verzichten. Und dies, obwohl nahezu täglich Anlagen des Stromnetzes z.B. durch Tiefbauarbeiten beschädigt werden. Dabei kommt es zwar zu lokalen Stromausfällen, diese können aber meistens durch Schaltmaßnahmen der Netzbetreiber auf wenige Minuten begrenzt werden. Trotzdem ist ein sog. Blackout-Szenario mit flächendeckendem Stromausfall von mehreren Tagen nicht völlig auszuschließen.

Warum ist Stromversorgung wichtig?
Kommt es zu einem solchen längeren Stromausfall, fallen schlagartig alle strombetriebenen Anlagen und Geräte aus, die nicht an Notstromanlagen angeschlossen oder batteriebetrieben sind. Es kann passieren, dass nicht mehr eingekauft werden kann, weil Kassen und Türen an Einkaufsmärkten ihren Dienst versagen. Zu Hause sitzt man möglicherweise im Kalten und Dunkeln, da Licht und Heizung nicht mehr funktionieren. Fernsehgeräte, der PC für den Internetzugang Telefone (Festnetz und Mobil) und oft auch die im Haushalt verfügbaren Radiogeräte können bei einem Stromausfall nicht betrieben werden. Kühl- und Gefrierschränke tauen ab und die darin gelagerten Lebensmittel verderben innerhalb kurzer Zeit. Im Bereich der häuslichen Pflege fallen Hilfsgeräte aus, die möglicherweise lebensnotwendig sind wie beispielsweise Beatmungsgeräte. Diese beispielhaft aufgezählten Folgen eines längeren Stromausfalls veranschaulichen die erheblichen Auswirkungen auf das tägliche Leben und die Gesellschaft.

Welche Gefahren gibt es?
Werden bei einem Stromausfall gasbetriebene Heiz- und Lichtquellen oder Kerzen benutzt, besteht aufgrund unsachgemäßen Umgangs ein erhöhtes Brandrisiko. Rauchmelder, die heutzutage in jedem Wohnraum installiert sein sollten, schaffen ein Mehr an Sicherheit und können Leben retten. Bei der vorsorglichen Beschaffung von gasbetriebenen Heizquellen sollte darauf geachtet werden, dass Sicherheitsvorkehrungen wie z. B. eine Sauerstoffmangel- und Zündsicherung bei dem Gerät vorliegen. Darüber hinaus muss bei der Verwendung von offenen Flammen in Innenräumen, wie z. B. Kerzen und Gasflammen, auf eine ausreichende Lüftung geachtet werden.

Wie kann man sich persönlich vorbereiten?
Jeder kann sich persönlich gut auf längere Stromausfälle bzw. Blackout-Szenarien vorbereiten. Folgende Dinge sollten u.a. zu Hause für solche Notfälle regelmäßig vorhanden sein: Campingkocher (mit Zubehör), Taschenlampe, Kerzen, Streichhölzer bzw. Feuerzeuge, Essensvorräte, Trinkwasservorräte, warme Kleidung, dicke Decken, Schlafsäcke, batteriebetriebenes Radio, Powerbank für Handys, Bargeld und Medikamente. Weitere Vorsorge- und Verhaltenstipps im Falle eines Stromausfalls oder anderer Notfälle stellt das „Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe“ auf seiner Website unter www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Tipps-Notsituationen/Stromausfall/stromausfall_node.html zur Verfügung.  

Wie sieht es in unserer Stadt aus?
Die Kommunen erarbeiten ihre Vorsorgemaßnahmen zusammen mit den Katastrophenschutzbehörden an den Landratsämtern. Die Oberallgäuer Kommunen stehen derzeit in Kontakt mit dem Landratsamt Oberallgäu, um entsprechend vorbereitet zu sein. Auch innerhalb der Stadt Immenstadt fanden erste Gespräche statt, wie die Versorgungslage hinsichtlich Stroms, Kraftstoffe, Wasser, Abwasser, etc. bei einem möglichen Blackout ist. In diesem Zusammenhang möchten wir folgende Informationen weitergeben:

Die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sind bei uns im Stadtgebiet auch in Notsituationen überwiegend gewährleistet. Es werden jedoch noch weitere Ersatzstromversorgungsanlagen beschafft, damit die Sicherheit noch gesteigert werden kann.

Im Stadtgebiet können an mehreren Standorten zentrale Gebäude aus der kritischen Infrastruktur mit Stromversorgt werden. Als versorgungsnotwendige Einrichtungen wurden das Rathaus und das Feuerwehrhaus in Immenstadt festgelegt. Weiter soll der Kindergarten in Stein im Rahmen der Altbausanierung und das im Bau befindliche neue Feuerwehrhaus in Bühl für die Notstromversorgung ertüchtigt werden.

Im Falle eines Blackout-Szenarios, also eines großflächigen Stromausfalls über mehrere Stunden bzw. Tage werden wir in der Stadt Immenstadt Anlaufstellen für bedürftige Bürgerinnen und Bürger einrichten, wo sich die Bürger informieren können. Dies werden in erster Linie die Feuerwehrgerätehäuser in den jeweiligen Ortsteilen sein.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat als Hilfe eine persönliche Checkliste für „Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“ erstellt. 
Diese können Sie hier herunterladen: Ratgeber & Checkliste - BBK (bund.de)

Wünschenswert ist natürlich, dass es zu keinem entsprechenden Notfall kommt. Tritt dennoch ein Blackout-Szenario ein ist das Wichtigste, Ihr eigenes Leben und das anderer Menschen zu schützen. Bitte bereiten Sie sich entsprechend vor, um möglichst unversehrt aus der Notlage zu kommen.