Stadt Immenstadt

RESIDENZSTADT IM ALLGÄU
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Öffnungszeiten
Montag08:00 - 12:00 Uhr | 14:00 - 16:00 Uhr
Dienstag08:00 - 12:00 Uhr | 14:00 - 18:00 Uhr
Mittwoch08:00 - 13:00 Uhr
Donnerstag08:00 - 12:00 Uhr | 14:00 - 16:00 Uhr
Freitag08:00 - 12:00 Uhr

Der Immenstädter Stadtwald

Der größte Teil des städtischen Waldbesitzes liegt zusammenhängend im Steigbachtal, einem beliebten Wandergebiet in unmittelbarer Nähe der Stadt.

Ursprünglich aus abgelösten Allmendewäldern und Nutzungsrechten entstanden, beträgt die Gesamtfläche ca. 1000 ha. Es handelt sich hauptsächlich um Bergmischwälder in Höhenlagen zwischen 750 und 1600 m. Die Hauptbaumart ist die Fichte mit ca. 70 %, gefolgt von der Rotbuche, Bergahorn, Weißtanne und Ulme. Größtenteils handelt es sich um Nagelfluh-Verwitterungsböden (Untere Süßwassermolasse), die meist nährstoffreich sind und für gute Wuchsbedingungen sorgen. 

Durch eine naturnahe Bewirtschaftung soll sichergestellt werden, dass auch nachfolgende Generationen von den wichtigen Schutz- und Nutzwirkungen des Stadtwaldes profitieren können.  So kommt ein Großteil des Immenstädter Trinkwassers aus ergiebigen Quellen im Steigbachtal. Eine wichtige Funktion hat besonders der Schutzwald auf der Nordseite des Immenstädter Horns. Er hat bereits mehrmals Schäden an der nahe angrenzenden Bebauung durch Felsstürze verhindert. Über 60 % der Fläche sind als Schutzwald nach dem Bayerischen Waldgesetz ausgewiesen.


Bestandsinventur

Im Stadtwald wachsen jährlich ca. 7000 fm Holz nach. Trotzdem wird nur ein nachhaltiger Hiebssatz von 4800 Festmeter Holz (= errechneter Zuwachs pro Jahr)  entnommen. Leider unterliegen die Holzpreise regelmäßigen Schwankungen, in Normaljahren können jedoch durch die stark wachsende Rohstoffnachfrage, auskömmliche Preise und positive Betriebsergebnisse erzielt werden. 

Die sonstigen Wohlfahrtswirkungen des Waldes, wie z. B. Schutz- und Erholfunktion, werden als kostenlose Zinsbeigabe mitgeliefert. 

Unser Betrieb ist nach den Richtlinien der PEFC zertifiziert und entspricht daher voll und ganz den dort geforderten Vorgaben für eine umweltfreundliche Bewirtschaftung.


Bewirtschaftung

Die Bewirtschaftung der städtischen Eigenjagd soll gewährleisten, dass die Ziele der naturnahen Waldbewirtschaftung nicht durch übermäßige Wildschäden vereitelt werden.

Durch den Bau eines Wintergatters im Jahr 1990 für das heimische Rotwild konnten die vormals erheblichen Schälschäden fast gänzlich reduziert werden. Inzwischen wächst die Verjüngung auf vielen  Flächen üppig an, aufwendige Pflanzungen sind auf ein Minimum reduziert. Mit Ablauf des geltenden Jagdpachtverhältnisses 2013 wird die Jagd wieder in Eigenregie geführt. Damit ist sichergestellt, dass die Anforderungen der Gesellschaft an einen funktionsfähigen Schutzwald ohne Beeinflussung durch eine trophäenorientierte und den Betriebszielen zuwider laufende Jagdausübung verhindert werden. Besonders die Weißtanne soll gefördert werden, weil diese Baumart im Bergwald unverzichtbare Funktionen erfüllt, aber leider bevorzugt vom Wild verbissen wird. 

Durch Ruhigstellung sensibler Gebiete wird versucht, dort lebenden seltenen Tier- und Pflanzenarten Rückzugsräume zu schaffen und deren Lebensbedingungen zu verbessern. Durch Besucherlenkung auf dem umfangreichen Wanderwegenetz des beliebten Erholungsgebietes Steigbachtal können solche Biotope gezielt störungsarm gehalten werden. 

Aktuelles aus dem Stadtwald


  • Im Jahr 2022 wurden im Stadtwald  ca. 5500 fm Holz eingeschlagen. Das Winterhalbjahr wurde genutzt, um Bauholz für städtische Gebäude, wie das Feuerwehrhaus in Bühl, zu schlagen. Mit der erfreulichen Preissteigerung im Frühjahr wurden dann ca. 2500 fm aus steilen Lagen mit Seilbahntechnik gefällt. Durch den beginnenden Borkenkäferbefall ab Ende Juli wurden diese Bäume schnellstmöglich aufgearbeitet und aus dem Wald verbracht. Der Gesamtanfall betrug ca. 1700 fm. Davon konnten 850 fm nur mit dem Hubschrauber abtransportiert werden. Käferholz in unbringbaren Lagen wurde im Bestand entrindet und als Totholz im Bestand belassen.  
     
  • Im Einschlagsjahr 2022 rechnen wir wieder mit einem guten Betriebsergebnis, trotz hoher Investitionen in Wegeunterhalt und Bestandsbegründung. 
  • Pflanzarbeiten werden im Immenstädter Stadtwald nur dort vorgenommen, wo durch Wind und Borkenkäfer vorzeitig Auflichtungen stattgefunden haben oder eine Mischung mit anderen Baumarten zur Naturverjüngung erreicht werden will. Seit 2017 sind ca.20000 junge Weißtannen-Pflänzchen gesetzt worden. Dazu wurden Bestände ausgewählt, wo bisher aufgrund der mangelnden Samenbäume keine Naturverjüngung dieser sehr wichtigen Baumart möglich war. Dazu ist es dringend erforderlich, dass die Wildstände auf ein diesen Zielen angepasstes Maß gebracht werden. Seit der Übernahme der Jagd in Eigenregie hat die Tanne in der Verjüngung deutlich zugenommen und wird auch erfreulicherweise kaum mehr verbissen. Dies konnte durch die jährliche Aufnahme der zur Kontrolle des Wildverbisses eingerichteten Weisertrakte eindeutig bestätigt werden. Die Anpflanzungen werden vom Freistaat Bayern im Rahmen des Waldförderprogramms unterstützt. 
     
  • Der überwiegende Teil des Nachwuchses findet über Naturverjüngung statt. Dies ist meist die kostengünstigste und der Natur am besten angepasste Methode. Dafür werden vom Freistaat Bayern Förderungen bezahlt, die auch im Stadtwald in Anspruch genommen werden.
     
  • Die Forstwege im Steigbachtal wurden nach den starken Schäden der letzten Jahre durch Baumaßnahmen, Unwetter und Verschleiß gründlich instandgesetzt.
     
  • Im Walddistritkt "Unter den Eichen" konnte 2022 wieder eine erfolgreiche Eichelernte zur Saatgutgewinnung durchgeführt werden. Die Stieleicheln werden an Baumschulen verkauft, die sie als regionale Nachzucht für Forstbetriebe heranzieht. Mit 2500 kg zählt die Stadt damit im Raum Schwaben zu den größten Saatguterzeugern der Baumart Stieleiche.
     
  •  Der Stadtwald Immenstadt wurde 2019 mit dem "Staatspreis für vorbildliche Waldbewirtschaftung" für seine nachhaltige Bewirtschaftung ausgezeichnet. Weitere Infos hier:
     
  •  Als einziger kommunaler Ausbildungsbetrieb im Oberallgäu für den Beruf Forstwirt wurde auch 2020 wieder ein Auszubildender eingestellt. Für das nächste Jahr haben wir einen weiteren Ausbildungsplatz ausgeschrieben und vergeben. Daneben werden regelmäßig Praktikas für Forststudenten und Schüler angeboten. 
     
  •  Personalausstattung Forstreferat: 1 Referatsleiter/Stadtförster, 1 Forstwirtschaftsmeister, 1 Berufsjäger, 2 Forstwirte, 1 Auszubildender, 1 Teilzeitkraft Verwaltung

Produkte aus dem Stadtwald


Wir bieten Ihnen:

  • Rohholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, alle Stärken und Qualitätsklassen, insbes. Hochlagenholz mit engem Jahrringbau. Unser Betrieb ist nach PEFC-Richtlinien zertifiziert.
     
  • Saatgut aus anerkannten Beständen: 12 ha Stieleichen-Bestand (Quercus robur)  aus Herkunfsgebiet 9 (übriges Süddeutschland und Alpen)
     
  • Wildbret von Rotwild, Gems und Rehwild aus dem eigenen Revier (eingeschweißt in Portionspaketen über Partnerbetriebe möglich)
     
  • Brennholz zur Selbstaufarbeitung im Wald oder ab Waldlager (Vermittlung der Zufuhr und Hacken im Wald durch Partnerbetriebe möglich)
     
  • Hackstöcke, Schwedenöfen
     
  • Ahorn, Ulmen und Eschenholz in Schreinerqualität, auch einzelne Stämme auf Nachfrage