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Vorschau auf das kommende Programm
Autorenlesung mit Robert Domes am 29. Januar 2026 um 19:30 Uhr
Robert Domes, geboren 1961 im schwäbischen Ichenhausen, studierte Politik und Kommunikationswissenschaften in München. Er arbeitete jahrelang als Redakteur bei der Allgäuer Zeitung, zuletzt als Leiter der Lokalredaktion in Kaufbeuren, bevor er sich 2002 als Journalist und Autor selbstständig machte. Nebel im August, sein erstes Jugendbuch über ein »Euthanasie«-Opfer im Dritten Reich, wurde ein großer Erfolg. Inzwischen gibt es davon eine hochkarätige, vielfach ausgezeichnete Verfilmung von Kai Wessel mit Ivo Pietzcker in der Hauptrolle.
Zum Buch:
Sommer 1948: Die 16-jährige Martha ist ein Flüchtlingsmädchen aus Ostpreußen. Dass ihre Familie nicht dazugehört, bekommt sie täglich zu spüren. Mit ihrem Vater und zwei Geschwistern ist sie in einem ausrangierten Bahnwaggon am Rand eines bayerischen Dorfes untergekommen. Um den Waggon ranken sich Gerüchte, vor allem um seinen früheren Bewohner Alois Roth. Der Mann ist in der Nazizeit spurlos verschwunden. Als Martha davon erfährt, wird sie neugierig. Was war Alois Roth für ein Mensch? Warum lebte er in diesem einsamen Waggon? Sie beginnt nachzufragen. Aber im Ort möchte niemand darüber sprechen. Es gibt Dinge, die sollte man besser ruhen lassen, heißt es nur. Doch Martha lässt sich nicht beirren. Sie will herausfinden, was wirklich mit ihm passiert ist. Der bewegende Roman von Robert Domes (»Nebel im August«) beruht auf wahren Begebenheiten und gründlicher Recherche. Sensibel erzählt er von Kriegstrauma und Verdrängen, von der Frage nach Schuld und der Suche nach der Wahrheit, vor allem aber von der Unfähigkeit zu sprechen und zu trauern. Er legt das Brennglas auf einen zentralen Teil der deutschen Geschichte: Auf die »Niemandszeit« zwischen Diktatur und Demokratie. Symbol dafür ist ein alter Eisenbahnwaggon. Hier treffen die Lebenden auf die Toten.
Hintergrund:
Am 13. Februar 2020, 75 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges, wurden endlich die vom NS-System als »Asoziale« und »Berufsverbrecher« Verfolgten vom Bundestag offiziell als Opfer des Nationalsozialismus' anerkannt. Der bekannte Journalist und Schriftsteller Robert Domes hat diesen Menschen nun erstmals in Romanform eine Stimme gegeben: Der Roman »Waggon vierter Klasse« erzählt von Alois Roth, der aufgrund seines Lebenswandels von den Nazis deportiert wurde und schließlich im Konzentrationslager Mauthausen starb. In dem berührenden Buch erzählt Domes zugleich von einem mutigen Flüchtlingsmädchen, das nach dem Krieg ein neues Leben beginnt.


Autorinnenlesung mit Susanne Gregor am 19.02.2026 um 19:30 Uhr
Susanne Gregor, geboren 1981 in Žilina (Tschechoslowakei), zog 1990 mit ihrer Familie nach Österreich und lebt heute in Wien. Für ihre literarischen Arbeiten wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet. Zuletzt erschienen die Romane »Das letzte rote Jahr« (2019), »Wir werden fliegen« (2023) und bei Zsolnay »Halbe Leben« (2025).
Halbe Leben
Ein sensibler, literarischer Roman über die Zerrissenheit der Frauen zwischen Beruf und Familie – Susanne Gregor »beleuchtet psychologisch scharfsichtig Fremdheit und Entfremdung«. (Katja Gasser, ORF)
Klara ist tot, beim Wandern abgestürzt. Bei ihr war nur Paulína, eine Slowakin, die Klara nach dem Schlaganfall ihrer Mutter eingestellt hat. Endlich war die Mutter versorgt gewesen. Klara konnte sich wieder ihrer Karriere widmen, ihr Mann seine Freiheit genießen. Paulínas eigene Kinder wurden in der Zwischenzeit in der Slowakei von der Schwiegermutter betreut. Alles wunderbar organisiert, alles ganz einfach. Alle mochten Paulína, dankten ihr mit großzügigen Geschenken für Dienste und Extradienste. War man nicht eigentlich sogar schon befreundet?
In einer klaren, unprätentiösen Sprache widmet sich Susanne Gregor den großen Themen, die uns alle betreffen, und erzählt von der Ungleichheit – zwischen zwei Frauen, zwischen zwei Leben.


Autorinnenlesung mit Ingrid Kloser am 19.03.2026 um 19:30 Uhr
Ingrid Kloser wurde 1962 in Hard am Bodensee, Österreich, geboren. Nach dem Studium war sie zunächst in der Wirtschaft und als Dozentin an Hochschulen tätig. Seit 2014 widmet sie sich ausschließlich dem Schreiben. Sie lebt und arbeitet in Wien.
Aus Stille geformt
Ein leises Buch, das im Bregenzerwald spielt
Schon als Kind schuf Aikiko erste Tonfiguren auf dem Boden sitzend im Atelier ihres Onkels. Gegen den Willen ihres Vaters, aber ermutigt von ihrer Mutter verlässt sie Japan und lernt in Deutschland das Töpferhandwerk. Als sie ein Praktikum bei einem Töpfermeister im Bregenzerwald antritt, scheint es ein Glücksfall zu sein: Friedrich liebt wie Akiko die Stille, den Ton und das Brennen im Holzbrennofen. Friedrich erkennt in Akiko nicht nur ein großes Talent, in gemeinsamen Arbeiten und Gesprächen hilft er ihr, die eigene Form zu finden. Bis Akiko Hinweise auf frühere Reisen Friedrichs nach Japan findet und ihm Fragen stellt.


Der aktuelle Programmflyer
Programm Literaturhaus(Oktober - März 2025)pdf 736 KB


